Karen Oostenbrink
Yvonne Perot 1913 - 1936

17. September - 17. Oktober 2008
Karen Oostenbrink beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit alltäglichen Geschichten. Material für solche Geschichten findet sie auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden. Fotoalben, Tagebücher, Briefe... Sie folgt biografischen Spuren zu unbekannten Leben und destilliert das Verschwundene bis eine Essenz des Geheimnisses entsteht. Die Geschichte der Yvonne Perot 1913 - 1936 findet die Künstlerin in einem niederländischen Fotoladen. Drei Tage stöberte sie: »Ich wusste nicht, was ich suche.« Es gab ca. 300 Alben. Die Künstlerin spürte, dass es nur ein Album gab, das ihre Neugier wirklich weckte. Es waren die Bilder aus dem Leben einer jungen Frau. Das Ausgangsmaterial war gefunden, doch was war der nächste Schritt? Oostenbrink befragte die Bilder. Sah sie immer wieder an. Sie folgte den ersten Spuren: es gab Bilder, die offensichtlich einmal im Jahr von einem professionellen Fotografen gemacht wurden. Name und Adresse waren als Gravur auf den Fotografien verewigt. Außerdem gab es eine Einladungskarte mit dem Namen Perot. Für die Künstlerin begann eine abenteuerliche Reise: vor ihr breitete sich das kurze Leben der Yvonne Perot aus.

»Durch meine Spurensuche ist Yvonne Perot ein Teil meiner Erinnerung geworden. Damit hat sie eine neue Präsenz bekommen und gehört nicht mehr zu den Verschwundenen. Auf irgendeine Art ist sie jetzt wieder da.« sagt Karen Oostenbrink.

Karen Oostenbrink (*1984 in Haarlem, NL) studierte von 2002 bis 2006 Bildhauerei an der Königlichen Kunstakademie Den Haag und seit 2004 studiert sie Kunstgeschichte an der Universität Leiden und der Humboldt Universität in Berlin. Seit September 2007 ist sie an der Produzentengalerie Komet, Berlin beteiligt.

www.komet-berlin.de